Nach einem kompletten Arbeitstag.
Andere mögen es Einsamkeit nennen, doch ich bin im Glück. So habe ich die Zeit etwas für dich zu schreiben.
Morgens aufstehen, Kaffee. Morgenroutine. Der Tag beginnt entspannt, denn es ist früh, so kann man einiges schaffen. Ich habe also den ganzen Tag, an Stress nicht zu denken.
Nach dem ich dann doch den ganzen Tag unterwegs war habe ich dennoch einiges geschafft. Ich entspanne mich in der Hängematte und versuche meine Gedanken zu sortieren. Doch……. kleine Menschen schreien. Schreien wie nie! .. Was soll ich tun?, rüber gehen, gucken was geht? Streit schlichten? Oder geht es mich doch nichts an? Muss es mich interessieren? Es scheinen ja Erwachsene dabei, aber ist es dennoch meine Pflicht rüber zu gehen? …
Es berühigt sich, ein Auto fährt ,.. Menschen lachen und es wird leiser..
Komische Situation, ein, wohl Kind, gröhlt nicht, schlimmer, es ist ein wimmerndes Schluchzen. Familiendramen haben doch was an sich.
Zurück zum Thema, der Tag klingt nun aus, nach einem Butterkeks, der mir ins Leberwurstbrot geschmirrt wurde. Ich habe ja dann doch was geschafft wie ich finde. Dennnoch werde ich morgen früher aufstehen…
Es ist echt derbe unchillig hier mit den lauten Nachbarn. Nicht dass ich was gegen Sie hätte, sie führen lediglich ein lautes Leben. Doch mich persönlich stört es. In meiner Chillousphäre. Könnte echt entspannter sein hier. Dennoch kann ich mich freuen. Denn ich sitze in der Hängematte, echt gemütlich, nicht nur das ich chille, nein ich kann was sinnvolles tun, denn ich schreibe. Es ist zwar ein Bildschirm in den ich rein schreibe und ich mag es immer mehr analog, besonders nach meinem Bildschirmjob, doch es ist ein sehr chilliger Bildschirm. Mit Tastatur dran und gerade etwas schwerer als ein Tablet. Eben eine Mischung zwischen Tablet und Laptop. Mit diesem Gerät chillt es sich besonders gut.
Ich lehne mich zurück, atme durch und spüre wieder mein Leben, meine Energie, meine Gedanken und mein Körper. Diese Worte meine ich durchaus ernst, also bedenke sie.
Noch ein tiefer Atemzug und ein tiefer Riss aus einem Sangriaglas. Die Nachbarn hört man mitlerweile von einer andern Seite. Diesmal weit hinten von der Straße, einige sind wohl nach Hause. Die anderen hört man nun wieder lauter vom eigentlichen Grundstück. Ob jemandem den anderen ein rein hauen solle war gerade die Frage, es wurde gelacht, dann wurde es stiller.
Nun kann ich wieder meine Gedanken sortieren, nochmal durchatmen und mich nun bewusst und voller Tatendrang nach vorne lehnen, denn ich habe was zu sagen.
Ein erneuter tiefer Riss vom Sangriaglas und noch ein tiefer Atemzug, diesmal will ich mich nicht ablenken lassen, ich erblicke den 407 in weiter Ferne und bedenke. Ich habe gereinigt. Ihn, sein Unterboden, seine Ritzen, Hohlräume und besonders seine Pfalze habe ich gereinigt. Alle Verunreinigunen habe ich entfernt und die Spalte durchgespült, sodass die Rostkonservierung und -prävention, also dieses Mittel Namens Oxiblock tief in die Rillen und Poren einziehen kann, auf dass der 407 ewig lebe. Amen Bruder.
Die Nachbarn werden sympatisch,
sie spielen das HuHu-Zuruf spiel. Es geht so, dass einer HuHu ruft, und jemand anders darauf antwortet. Das geht selbstverständlich auch mit anderen Worten, Marco – Polo, Hallo – Hallo, Was geht – Was geht ab, und so weiter, aber ihr wisst was ich meine, man ruft sich spaßeshalber Sachen zu und erwiedert sie dem anderen, es macht Freude und ich überlegte ob ich zurück rufe. Ich verspürte plötzlich große Lust an Gesellschaft und spürte, dass da jemand ist, auf seine Art ähnlich wie ich. Doch ich tat es nicht. So sitze ich nun wieder an meinem Schriftstück und schaukel in der Hängematte.
Die Blicke schweifen umher und ich erfreue mich der naturellen Landschaft. Die Töne sollen nun nur noch Töne sein, egal welcher Herkunft, und ich will mich nun wieder mir selbst witmen. Der Turn der Entspannung ist nun vorbei, ich finde zu mir selbst, zu meinen eigenen Interessen. Töne sind Natur. Vogelgezwitscher. Ein Röhren eines Motors in der Entfernung. Ein Motorrad? Ein Auto? Ein LKW? Dazu das Wehen des Windes welches das Rascheln in den Blättern erzeugt. Vogelgezwitscher.
Mein Blick geht über das weite Feld. Weizen. Doch nur ein sehr kleines Abteil, in privater Hand. Es befindet sich direkt neben unserem Grundstück und wird von dem Nachbarn Bert bewirtschaftet, konventionell, aber als Hobby.
Das Sangriaglas ist leer, ich überlege ob ich noch was zu sagen habe, doch es ist mir egal, ich geh lieber Sangria holen . Ach doch, eins noch,
mit dreizig höre ich auf zu trinken!
Bye Bye
es folgt…
… Meditation …
.. einige Zeit später.
Über die Dinge wie es ist und wo ich bin ist genug geschrieben, du hast dein Bild, doch wie geht es nun in mir vor, was bewegt mich, wie kann ich es teilen?
Hier kann ich nun erstmal endlich lernen zu akzeptieren, den Gedanken verlernen etwas tun zu wollen, etwas zu verändern. Abends ist es gut, auch mal genug davon zu haben. Hier in dieser weit entfernten Ecke des Grundstücks wo die Hängematte hängt gibt es auch nichts zu entfernen, im Gegenteil. Würde hier jemand den Rasen mähen, würde er den Sichtschutz rauben. Es fällt mir erst jetzt auf, doch eine Bändigung der Natur ist hier nicht nötig.Versteckt ist der Ort. Nach langem Suchen findet man zwar ein zwei Fenster die aus weiter Entfernung auf einem gucken könnten, doch das ist schon bald nicht mehr wahr.
Es steht ein großen Nichtstun an.
Das ist mal was anderes. Ich freue mich nun. Darüber. Nicht dass ich tun kann, sondern dass ich Nicht-tun-muss. Ich muss nicht-tun. Das ist mal was anderes. Immer tu ich, und wenn ich nicht tue, dann denke ich ans tun. So viel kann man tun, doch kann man auch mal nichts tun. Nö, bisher nicht, das tun bisher die anderen, doch nun merke ich: Auch das muss ich tun!
Bald isses vorbei, mit Visionen und Wünschen, was noch wäre und anders sein könnte, ich kann es kaum noch glauben und lehne mich zurück…